Thursday, February 23, 2012

Best party of the year 2012!

Carnival in Brasil is definitely the biggest street festival in the world … for me it was one of the most amazing ones! Apart from being a hefty cultural experience, it is a very peaceful huge party with welcoming people dancing all over the city.
Congratulations for the great organization – polícia, médicos and bombeiros everywhere, aggression almost zero and no physical attacks spottet :)


Carnival in Salvador goes on and on and on for a whole week and is full of afro-latino rhythm, dancing and craziness: huge trucks on three circuits in the city have stages on top with Brazilian superstars performing and surrounded by an enthusiastic crowd cheering to the songs, men are running around as women or dressed like Mahatma Gandhi with a towel on their head as turban, blue socks, white sandals and a perfume. These ones distribute necklaces for every kiss and it’s just unimaginable how wild the city is during this week. Unable to bring this into words, I think everybody should experience Carnival in Salvador da Bahia once.

We were mingling into the masses of people, cheering towards the legendary “Chiclete com Banana” band and others, shaking the nights away, jumping into the Atlantic Ocean at three in the morning, dancing in a 10-min tropical rain, seeing the sun rise out of the sea, having Caipirinha for breakfast and starting all over again!

My idea of staying for day or so to get a taste of this big party was cancelled – I stayed 4 days!! Staying with a bunch of people from Bahia made the experience even more fun, authentic and memorable.

*muito obrigado Renato, Katharina, João, Gustavo, Lanna, Renata, Camila, Anderson alias Chocolate et al*

Küssend durch den Karneval tanzen :-)

Mit Worten kann man die einwöchige Faschingsverrücktheit in Salvador da Bahia gar nicht so gut beschreiben – das muss man selber erleben! Vor allem kulturell war dieser Karneval eine wahnsinnig interessante Erfahrung und so mitreißend, dass ich statt einem Tag ganze vier Tage dort blieb.


In der Stadt gibt’s drei große Umzugsrunden, die sogenannten circuitos. Es ist allerdings nicht so wie bei uns, dass die meisten Leute verkleidet zum Umzug gehen sondern wenn man direkt beim Umzug mitgehen will kauft man sich ein Trikot und geht mit einem Truck – einem Riesenlaster – mit. Ansonsten wurschtelt man sich mit der Masse seitlich mit.

Es gibt also riesige Wägen – so richtige Trucks – die umfunktioniert wurden in eine Bühne mit VIP-Bereich obenauf, Bar im Mittelteil unten drin und Toiletten hinten. Auf der Bühne spielt jeweils ein bahianischer/brasilianischer Superstar mit seiner/ihrer Band auf und die Menge unten tobt!!

Diese riesigen Trucks fahren eine Runde am circuito, der zwischen 2-4 km lang ist. Gaaaanz langsam im Schritttempo und bleibt immer wieder stehen. Vorne sowie hinten geht ein Haufen Leute die ein Trikotleiberl von dieser Band gekauft haben. Die andern gehen seitlich mit – was natürlich zu immensen Menschenmassen auf engstem Raum führt. Deshalb kaufen sich viele ein Ticket für ein camarote. Das ist ein erhöhter Bereich neben der Straße – etwa in den Häusern, die diese Straße säumen – und von dort hat man natürlich einen tollen Blick auf die Menschenmenge unten und die Superstars auf den Trucks oben. Im camarote gibt’s auch Bars und Essen, außerdem Diskos und je nachdem wie schick noch allerhand andern Schnickschnack ;)

Die Leute laufen teilweise rum wie die Verrückten - mit Schaumsprayer, Eau de Parfum und Wasserspritzpistolen … jeder kriegt was ab, ein Riesenspaß! Einen bloco gibt’s der ist nur für Männer, die sich wie Frauen kleiden mit Perücke und Rock und darunter … tjaaa, da kommt so einiges Skurriles zum Vorschein und wir haben uns halb totgelacht über die kuriosen Utensilien, die die Leute da so im Sexshop gefunden oder selbstgebastelt haben ;))

Und dann gibt’s da noch die „Filhos de Gandhi“ – sie kleiden sich urkomisch: ein weißes Handtuch wie einen Turban um den Kopf, blaue Schleifen drum und ein weißes Leinengwandl, blaue Socken und weiße Sandalen. Um den Hals haben sie ganz viele blau-weiße Plastikperlenketten. Für einen beijo kriegt man so eine Kette – wobei dazugesagt werden muss, dass die Herren der Schöpfung das eher so interpretieren, dass sie für jede Kette einen beijo kriegen. Ich hab natürli mal erst wieder im Nachhinein verstanden, was meine Kollegen hier in der Provinz meinten, als sie mir mit einem breiten Grinser im Gesicht davon erzählten. Da hab ich noch nicht dran gedacht, dass es im portugiesischen halt nicht drei verschiedene Wörter für unterschiedliche beijos gibt. Ich dachte – ganz mitteleuropäisch – dass das mit Bussln zu tun hat. Tjaaa aber wir sind ja in Brasilien und hier versteht man beijo auch gerne mal als einen leidenschaftlichen Zungenkuss … und leidenschaftlich küssen, das können sie, die Brasilianer ;))

Besonders gefallen hat mir am Karneval in Salvador, dass es ein Fest für ALLE ist. Jeder kann hingehen, es wird kein Eintritt verlangt. Quer durch alle gesellschaftlichen Schichten sind die Leute dabei. Man vergnügt sich beim Tanzen zu den afro-latino Rythmen und jeder scheint für kurze Zeit die Sorgen im Alltag zu vergessen.

Viele Menschen kommen von den Favelas am Stadtrand um das Geschäft des Jahres zu machen: sie verkaufen Getränke, Kaugummi, kleine Snacks, Luftballons, etc. und helfen bei den blocos mit, säubern die Stadt in den frühen Morgenstunden damits am Nachmittag wieder weiter geht.

Die fröhlich-enthusiastische Menge hat sich äußerst friedlich verhalten und ich hab keine einzige Schlägerei gesehen. Die wenigsten sind betrunken, niemand ist aggressiv und erfreulicher Weise gab’s auch keine Grabscher! Die Militärpolizei ist immer und überall präsent, ich hab mich sehr sicher gefühlt und den Eindruck, dass alles bestens organisiert ist – und das soll auch wirklich was heißen, in Südamerika!

Der Karneval in Salvador ist ein wunderbares, fröhliches und friedliches Fest und ich kann jedem, der keine Angst vor Knutscherei, Menschenmassen und a bissal Dreck hat, nur empfehlen auch mal dabeizusein – es ist WAHNSINN und ganz schön VERRÜCKT!

Friday, February 17, 2012

Carnaval

Gestern wurde der Karneval in Salvador "eröffnet" - eine Riesenparty ist die nächsten sechs Tage in vollem Gange und ich werd mich natürlich auch auf den Weg in die City machen : FAZER PIPOCA ... also wie ein Popcorn in der Menge rumspringen und mal schaun was so passiert :)

Unterkunft? Nein, natürli mal wieder nix organisiert. Ich starte mit meiner blau-violetten Schmetterlingsleinentasche wo genau nur mein LonelyPlanet, ein Bikini und eine Zahnbürste drinnen sind los, ein paar Münzen eingesteckt und ein paar Scheine in den BH - Carnaval já me vou!!
Bilder wird's also leider keine geben weil für des Abenteuer is mei Kamera anfach nu zu jung ;)

Boas festas!

Thursday, February 16, 2012

Tabakanbau

Vor ein paar Tagen habe ich an selber Stelle  ganz begeistert von meinem Erlebnis der DANNEMANN Zigarrendegustation geschrieben. 
Es liegt auf der Hand, dass für ein so edles Kunstwerk natürlich auch nur Tabakblätter in höchster Qualität verarbeitet werden. Ja und um zu sehen, wie der Tabak vom Samen über die mehr als 2m hohe Pflanze bis zum braunen Blatt als Zigarreneinlage behandelt und bearbeitet wird, habe ich einen hochinteressanten Streifzug über die Dannemann'schen Fazendas unternommen.

Der Samen ist so fein wie Grießkörner und wird mit Sägespänen vermischt um dann in kleine Setzlingstassen mit Humus gestreut zu werden. Nach einigen Tagen sprießt schon das erste Grün und nach etwa 2 Wochen wird jede Pflanze einzeln und von Hand in einem Abstand von exakt 37cm in die mit Ochsen aufgefurchte Erde gesetzt.

Dass wir zwei unterschiedliche Deckblätter ziehen, habe ich ja bereits im vorigen Blogeintrag geschrieben. Es werden also zwei verschiedene Samen verwendet. Dass das Sumatra Blatt heller ist, liegt unter anderem daran, dass die Pflanze unter einem feinen Netz gedeiht und dadurch nicht der direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt ist. Das Bahia Brasil Blatt, im Gegensatz, wächst im vollen Sonnenschein heran, ist dadurch dunkler und schmeckt etwas kräftiger.

Das moderne Bewässerungssystem sichert jeder Pflanze die richtige Menge Wasser zu. In den ersten fünf Tagen etwa, benötigt jede Pflanze je 1l Wasser pro Tag

Die Tabakpflanze verzeichnet die höchste Gewichtszunahme aller einjährigen Pflanzen. Sie entwickelt sich von einem 0,1mg Samenkorn zu einer 2,5kg schweren Pflanze. Um Schädlinge fernzuhalten, werden solche Gewächse neben die Felder gesetzt, welche die Schädliche anziehen, so dass sie nicht die Tabakpflanze befallen!
Auch das Wetter während der Wachstumsphase ist sehr wichtig. Regnet es zu viel, ist der Geschmack zu leicht/schwach. Regnet es zu wenig, ist der Geschmack zu stark. Ich greife das seidig glänzende Blatt an - die leicht klebrige Oberfläche ist angeblich das Nikotin, dass man spürt.

Nach etwa fünf Monaten wird das erste Mal geerntet - und zwar von Hand, die untersten beiden Blätter jeder Pflanze. Dann "regeneriert" sich die Pflanze ein paar Tage und es werden die nächsten beiden Blätter geerntet. Dieser Vorgang geschieht insgesamt acht Mal
Der Zeitpunkt der Ernte muss genau stimmen. Einerseits natürlich muss die Tabakpflanze soweit sein, andererseits kann nur bei dementsprechenden Wetterverhältnissen geerntet werden: früh am Morgen muss es sein, es darf nicht zu feucht und nicht zu trocken sein, nicht zu heiß (und nicht zu kühl). Bei Regen wird nicht geerntet - optimal ist Regen kurz vor der Ernte.

Die Pflücker sind flink und schnell - sofort nach jeder Ernte kommen die Blätter in das Trockenhaus. Dort wird jedes einzelne Blatt von Hand mit einer Nadel auf einen Spagat aufgefädelt und etwa ein Dutzend kommen dann auf eine Stange zum Trocknen. Die Trocknung, während derer sich die Blätter zuerst gelb und dann braun färben, dauert etwa 6-7 Wochen. Dabei schrumpft der Wassergehalt im Blatt von 90% auf 25%.  
Danach, werden sie abgenommen und kommen in den Fermentationsschuppen. Dort drinnen hat's saunaähnliche Temperaturen und die nötige Luftfeuchte dazu. Kontinuierlich muss auf die richtige Temperatur und Luftfeuchte geachtet werden. Etwa 8-10 Mal wird händisch  umgeschichtet damit alle Blätter auch wirklich gut fermentieren. Während der Fermentation werden Zucker, Nikotin und Eiweiß abgebaut. Das fein süßliche Aroma und die ätherischen Öle treten nun in Erscheinung :)

Es ist schier unglaublich zu sehen, wie oft so ein Blatt in die Hand genommen wird und wie lange es dauert, von der Aussaat bis zum braunen Blatt - nämlich etwa acht Monate.

Welche harte Arbeit die Menschen auf den Feldern leisten - bei gut 35°C und sengendem Sonnenlicht, das wird wohl leicht vergessen. Mir persönlich zumindest war das früher nicht so bewusst, wieviel Arbeit und Sorgfalt hinter einem getrockneten braunen Blatt steckt.

Es ist wahrlich eine Wissenschaft, guten Tabak heranzuziehen und bis zum abgeschlossenen Fermentationsprozess nichts falsch zu machen...
Wer das einmal gesehen hat, der wundert sich nicht mehr über die gehobene Preisklasse einer qualitativ hochwärtigen Zigarre!

Hier noch der Link zu diesem komplexen Prozess auf der Website: http://www.centrodannemann.com/br/de/tobacco/from-seed-to-smoke/

Here you can see the whole process from seed to smoke on the DANNEMANN Website: http://centrodannemann.com/br/en/tobacco/from-seed-to-smoke/

Wednesday, February 15, 2012

24.000 Tote für 10 Jahre BIOSPRIT



Zu Tode geschuftet für den Biosprit 


Sandra Weiss aus La Isla, 14. Februar 2012 17:37

Zuckerrohrschneider in Mittelamerika sterben zu Tausenden an rätselhaftem Nierenversagen - Wissenschafter tippen auf zu schwere Arbeit, zu wenig Wasser und die Praktiken großer Agrarkonzerne

Die Schule von La Isla ist gepflegt für ein so kleines Dorf inmitten der weiten Zuckerrohrfelder im Westen Nicaraguas. Frischgestrichen in Weiß-Blau und blitzblank geputzt. Seit einiger Zeit gibt es sogar Computer. "Seit die Medien anfingen, über uns zu berichten", sagt Lehrer Roger de la Cruz. Von seinen 320 Schülern sind ein Drittel Waisen. Ihre Väter sind gestorben, mit 40, mit 30, die jüngsten erst Anfang 20. "Manchmal gibt es jeden zweiten Tag ein Begräbnis", sagt der Dorflehrer von La Isla. Der 6000 Einwohner zählende Ort wird im Volksmund nur noch "Die Insel der Witwen" genannt. Alle Männer starben an der gleichen Krankheit: chronischem Nierenversagen.
Eigentlich eine Zivilisationskrankheit, die ältere Menschen trifft. In La Isla ist das anders, fast alle waren junge Männer, kräftige Landarbeiter. Sieben von zehn Männern sind nach Auskunft der Nichtregierungsorganisation La Isla in dem Ort nierenkrank, in Europa ist es einer.


Zweithäufigste Todesursache
La Isla ist kein Einzelfall. In El Salvador ist Nierenversagen die zweithäufigste Todesursache bei Männern. In Nicaragua sterben mehr an Nierenversagen als an Aids und Diabetes zusammen. 24.000 Tote waren es in den vergangenen zehn Jahren in Nicaragua und El Salvador. Von 2005 bis 2009 wuchs die Zahl laut der Panamerikanischen Gesundheitsorganisation in Nicaragua um 41 Prozent, in El Salvador und Guatemala um 26 Prozent.

Besonders hoch ist der Anteil im feuchtheißen Tiefland, wo Zuckerrohr und Baumwolle angebaut werden. Von einer "neuen Epidemie unbekannter Ursache" spricht die Weltgesundheitsorganisation WHO. Dass ihr auf dem Grund gegangen wird, dem stehen mächtige Interessen entgegen.

Salvadors Gesundheitsministerin María Isabel Rodríguez wollte die neue Krankheit auf die Liste chronischer Leiden auf dem amerikanischen Kontinent setzen - und stieß auf erbitterten Widerstand der USA. Rodríguez vermutet deshalb einen Zusammenhang mit dem jahrelangen Einsatz giftiger Pestizide ohne entsprechende Schutzmaßnahmen.

Das brächte internationale Chemiekonzerne in die Schusslinie. Und auch einheimische Firmen wie den Zuckerkonzern Pellas, der einer der reichsten Familien Nicaraguas gehört. Milliarden stehen auf dem Spiel. Nicht nur an Entschädigungen, sondern vor allem an Absatzmärkten.



Absatzmarkt Europa
Denn der Konzern plant, seine Zuckerrohrproduktion für den Ethanolexport in die USA und nach Europa auszuweiten. Zehn Prozent des Treibstoffs sollen laut EU-Richtlinie bis 2020 mit Agrotreibstoffen versetzt werden. Die USA fördern einem Wikileaks-Bericht zufolge massiv Biosprit in Mittelamerika, um damit den Einfluss des venezolanischen linken Präsidenten Hugo Chávez zu konterkarieren, der in den vergangenen Jahren mit Petrodollars und billigen Erdöllieferungen seine Fühler in den Hinterhof der USA ausgestreckt hat.

Aurora Aragón weiß, was auf dem Spiel steht. Die Medizinerin ist die Erste, die in Nicaragua die mysteriösen Todesfälle vor zehn Jahren entdeckt und untersucht hat. Sie hat Nierenwerte gemessen, Vergleichsstudien angestellt, Blutwerte und Grundwasser untersucht. Mit kaum staatlicher Unterstützung und einer totalen Blockade durch Pellas.

"Es gibt mehrere Hypothesen: Vergiftung durch Pestizide oder extreme Arbeitsüberlastung in heißem Klima ohne ausreichende Wasserzufuhr", zählt Aragón auf. Möglich ist auch eine Kombination dieser Faktoren. Zu einem ähnlichen Schluss kamen die Ärzte Carlos Orantes und Ramón Trabanino, die zeitgleich in El Salvador forschten. Analysen des Grundwassers haben zwar Belastungen mit Schwermetallen, Schädlingsbekämpfungsmitteln und Bakterien des Wassers ergeben, aber sie liegen unter den weltweit zulässigen Höchstnormen. Haben sich die Männer schlicht und ergreifend totgearbeitet?

 
Zuckerrohrschneider arbeiten als Tagelöhner im Akkord und bekommen ein Plus, wenn sie das vorgegebene Soll übererfüllen. Jede Minute, die mit Trinken oder mit einer Pause verbracht wird, ist "verlorene Zeit". Und noch einer neuen Vermutung geht derzeit ein US-Professor nach: dem Klimawandel. Der Wissenschafter will Temperaturkurven und Nierenerkrankungen in Nicaragua, Indien, Australien und Indonesien vergleichen. "Dies könnte möglicherweise erklären, warum das Phänomen erst in den 1990er-Jahren auftrat und auf Zuckerrohrplantagen in höhergelegenen Gebieten weniger geballt auftritt", sagt Aragón.

Neun Jahre Tagelöhner
Pablos Vater Salomón Marcelino Vargas sitzt er in einem Plastikstuhl vor seiner einfachen Ziegelhütte, blass und gekrümmt vor Schmerzen. Neun Jahre lang schuftete er als Tagelöhner auf der Plantage, die keine zehn Meter neben seiner Hütte beginnt. Pellas war lange der einzige Arbeitgeber weit und breit. 4200 Angestellte plus 1400 Saisonarbeiter hat die Firma. Viele sind eingestellt über Drittfirmen, haben Zeitverträge und sind nur so lange sozial abgesichert, wie ihr Vertrag läuft.

Von morgens sechs bis 15 Uhr war Vargas ohne Schutzkleidung unter sengender Sonne auf den Feldern, pflanzte Zuckerrohr, versprühte ohne Schutzkleidung Chemikalien, schnitt das erntereife Zuckerrohr. Sein Wasser musste er von zu Hause mitbringen. Vor zwei Jahren, kurz nachdem sein Bruder an Nierenversagen gestorben war, wurde auch bei ihm ein erhöhter Kreatininwert festgestellt. Vargas wurde nicht wieder eingestellt. Mit 40 Jahren und sieben Kindern, das jüngste ist zwei. Bei neun liege sein Kreatininwert, sagt er, normal sind Werte um die 1,2.
Alle im Dorf glauben, dass Pellas schuld an der Krankheit ist. Das Unternehmen, Hersteller des weltberühmten Rums Flor de Caña, weist Vorwürfe wie diese zurück. "Es gibt keinen Zusammenhang zwischen der Arbeit auf den Zuckerrohrfeldern und der Erkrankung", sagt Firmensprecher Ariel Granera im neunten Stock des verspiegelten Firmensitzes in der Hauptstadt Managua.

"Seit Jahren verwenden wir nur von der Regierung zugelassene Pestizide, die Arbeiter werden mit isotonischen Getränken und einem ausgewogenen Mittagessen versorgt und haben ein Ruhezelt, wo sie sich im Schatten erholen können. Die Firma hat vier Millionen US-Dollar investiert für Medikamente, den Ausbau der Straßen und des Spitals, für Mikrokredite und landwirtschaftliche Projekte in der Region", zählt er auf.


Wenig Wasser, viel Arbeit
Ignorieren kann Pellas die Todesfälle nicht mehr. Als das Unternehmen 2006 einen Kredit bei der zur Weltbank gehörenden IFC beantragte, um eine Ethanolfabrik zu bauen, wurde dieser nach Protesten der Arbeiter zunächst auf Eis gelegt und eine Schlichtungsinstanz einberufen.
 
Die Universität von Boston testete im Auftrag von Weltbank und Pellas Pestizidrückstände im Blut der Arbeiter und fand keine erhöhten Werte. Ein Persilschein für Pellas ist das aber nicht. "Alles deutet auf extreme Dehydrierung bei großer Hitze und schwerer körperlicher Arbeit hin", bestätigt auch ein Bostoner Wissenschafter die Vermutungen seiner Kollegen aus Mittelamerika.

Nicaraguas sozialistische Regierung ignoriert das Problem weitgehend. Kosten für Dialyse und Nierentransplantate sind unerschwinglich in einem der ärmsten Länder Lateinamerikas. Die Regierung hat wenig Mittel und andere Prioritäten - anders als im Nachbarland El Salvador.
Die Regierung dort ist zwar der Ursache auch noch nicht auf die Schliche gekommen, hat aber immerhin ein staatliches Unterstützungsprogramm aufgelegt - mit kostenloser Dialyse einschließlich Transport ins Krankenhaus und ständiger medizinischer Überwachung.
 
Die Einwohner von La Isla hingegen haben die Hoffnung fast schon aufgegeben. Während Granera im Pellas-Hochhaus am sauberen Image des Unternehmens bastelt und Aragón versucht, weitere Forschungsmittel aufzutreiben, kämpft Vargas um sein Leben. Und Dorflehrer de la Cruz tut sein Bestes, um mit einem Animationsprogramm am PC doch noch ein Lächeln auf die Gesichter seiner Schüler zu zaubern.




Monday, February 13, 2012

I'm sexy and I know it :)

...nooo, it's not about me (this time ;) but 'bout what I experienced today in the local fitness center just around the corner ... a truly CLUB with the latest disco charts where the hip and health-conscious people go *gg*

My colleague brought me there and when we entered, the weekly step aerobic class just started. Loud bass music was on air ... so, this is were people come to shake!!!

Doesn't matter that it has ~34°C during the day anyways and in there, it's even hotter. A fan and some water coming out of thin pipes like vapor is the only cooling effect *chapéu*

Since there's no club in town, I def know where to go next time I need to dance ... and my body will certainly appreciate some work-out :
heat up the house, crank up the jukebox and get ready steps - I'm coming ;)))´

...give me one night in IBIZA *lol*

Saturday, February 11, 2012

CIGAR - a true piece of art

Today I had the grand pleasure to participate in a personal cigar degustation that our chief connaisseur offered me in order to continue my a step by step introduction into the world of cigars !

DANNEMANN produces all its noble Artist Line Reserva hand-rolled premium cigars in the original tobacco manufactory in São Félix in the RecÔncavo region in Bahia.

We differentiate between two types of covers, the so-called capa: the rather dark Bahia Brasil and Sumatra, which shows a lighter color. The cover has a big influence in the taste of the whole cigar and this is one of the aspects that  we could experience.

There are a lot of different aromi and flavors in a variety of nuances - just like with wine. The whole experience starts already with making the cigar ready to light it: cutting off the "head" of the cigar. With anything but a benzin lighter and a candle, the cigar can be started off. [ Oh - before that, we were smelling the cigar. ]

And now we start with the actual degustation. The taste changes while smoking - it gets warm, it develops its full aroma and towards the end again it usually changes - more or less ... depending on quality and composition, etc.

What was rather new and interesting to me was to "eat" the cigar - taste the tobacco, chew the leaf  *um pouco*

Trying a Bahia Brasil and a Sumatra, both planted in the Mata Fina micro-region in RecÔncavo, at the same degustation and even tasting them blindfolded was a special experience indeed!!

***muito obrigada***

Thursday, February 9, 2012

Canta Bahia

I'm absolutely happy to be back here again and realize only now how much I missed South America and the Latino Way of Life during these almost three years of not being here! 

The landscape in rural Brazil - Recôncavo in the state of Bahia - is gorgeous, the people welcoming, the food delicious, the fresh fruits directly from the trees amazing the tropical climate just wonderful!

Until summer I will live here and I'm very much excited what the next months will bring - another magnificent and unique experience, that's for sure. And at this point I'd like thank my family for their constant encouragement ... it means a lot to me :-)

Furthermore, I also want to mention that I appreciate to have received lovely, heartening mails from friends around this planet, particularly in the last days and weeks: thank you very much they didn't only make my day but are a highly valuable source of empowerment!

Friday, February 3, 2012

BRAZIL is calling

again ... after my two visits in Brazil, I will fly to the world's 5th biggest country to live there until summer 2012!

I just came back from three intensive and interesting weeks in Germany and Switzerland to my family in Austria. Next week - full with new ideas, impressions and particularly knowledge in my luggage - I will take off to Salvador de Bahia :-))

Another horizon-broadening experience awaits me and somehow I can't believe I'm skiing in the marvellous Austrian Alps these days while sitting in 35°C next week...

Thank you very much to all those of you who made my last three weeks so special!