Sunday, June 27, 2010

Artikel aus dem Standard: Islamophobie

Islamophobe sind verbreiteter als Islamisten

Link zum Artikel: 
http://derstandard.at/1308679609138/Interview-Islamophobe-sind-verbreiteter-als-Islamisten 
Maria Sterkl  |  27. Juni 2011, 07:00

Staat konzentriere sich zu sehr auf islamischen Fundamentalismus - und zu wenig auf islamophoben, sagt Politologe Harald Schmid

derStandard.at: Was haben islamische und islamophobe FundamentalistInnen gemeinsam?
Harald Schmid: Beide erklären sich die Welt durch ein einfaches Modell, und dieses Modell setzen sie absolut. Sie operieren gegen Pluralismus, gegen Toleranz. Egal, ob religiöser oder säkularer Fundamentalismus - beide Strömungen unterminieren die Demokratie. Im Blickpunkt der Öffentlichkeit steht aber derzeit der islamische Fundamentalismus, der mit Gewaltbereitschaft identifiziert wird.

derStandard.at: Zu Recht?
Schmid: Die Politik ist immer an aktuellen Schwerpunkten der Aufmerksamkeit orientiert, und die liegen seit 9/11 beim islamischen Fundamentalismus. Den säkularen Fundamentalismus sollte man aber viel stärker ins Auge fassen. In Deutschland und Österreich gibt es Fälle, die demokratiebedrohend wirken können - ich denke an den deutschen SPD-Politiker Thilo Sarrazin, der zumindest fundamentalistische Rhetorik bedient. Fundamentalisten schaffen Feindbilder: „Diese Gruppe, diese Geisteshaltung ist schuld, folglich muss diese Gruppe, diese Geisteshaltung an den Rand gedrängt werden."

derStandard.at: Wer hat die größere Breitenwirkung in Deutschland? Die islamischen Fundis, oder die antimuslimische Rechte im Stil Sarrazins?
Schmid: Die Mentalität Sarrazins ist wohl verbreiteter. Das hat mit kulturellen Anschlussmöglichkeiten zu tun, mit seiner Bekanntheit, seinem Status. Er kann im gegenwärtigen islamophobischen Klima viel schneller an ein öffentliches Interesse andocken, weil er bekannt und populär ist. Mittlerweile ist er Sprachrohr für Kritik durchaus anderer Art, die nicht unbedingt mit Fundamentalismus zu tun hat.

derStandard.at: Warum finden sowohl rechtspopulistische FundamentalistInnen als auch fundamentalistische Strömungen im Islam Zulauf?
Schmid: Beide versuchen, eine sehr emotionale Abwehrhaltung aufzugreifen. Diese Gruppierungen haben es sehr viel leichter als etablierte Parteien. Die klassischen Parteien müssen dafür sorgen, dass eine breite Bevölkerungsmehrheit angesprochen wird, dass die Gesellschaft integrierend wirkt. Desintegration zu fördern ist leicht, weil sie immer mit einfachen Argumenten hantiert, mit einfachen Freund-Feind-Schemata. Scheinbar sehr belastende Probleme werden mit scheinbar ganz einfachen Lösungen zusammengebracht, das ist der intellektuelle Trick.

derStandard.at: Was tun, wenn Menschen einfache Antworten suchen, die es nicht gibt?
Schmid: Es geht dabei nicht um die Menschen, sondern um ganz bestimmte. Meist sind es Menschen, die Schwierigkeiten haben, der gesellschaftlichen Entwicklung zu folgen, sie zu verstehen. Menschen, die sich wenig mit Politik beschäftigen, die eher durch ihre Ängste gesteuert sind als durch ruhige Überlegungen. Menschen mit geringerer Bildung, „Modernisierungsverlierer".

derStandard.at: Thilo Sarrazin ist nicht gerade das, was man sich unter einem Modernisierungsverlierer vorstellt.
Schmid: Es gibt immer zwei Ebenen: Hier die intellektuellen, rassistischen Wortführer, da die Menschen, die dafür anfällig sind. Die Wortführer können Politiker, aber auch Intellektuelle oder Wissenschafter sein. Sie haben die Macht, gehört zu werden und die Fähigkeit, Botschaften geschmeidig zu transportieren. Und ihre Unterstützer folgen ihnen, weil sie glauben, dass hier Themen angesprochen werden, die wichtig und scheinbar tabuisiert sind. Die Menschen denken: „Der spricht für uns, der sagt etwas, was lange nicht gesagt wurde."

derStandard.at: Manche neigen dazu, Fundamentalismus als eine Verrücktheit Einzelner darzustellen, ihn nicht ernst zu nehmen. Ist das ein sinnvoller Umgang mit dem Phänomen?
Schmid: Nein, diese Haltung macht es sich zu einfach. Wenn wir sagen, die 9/11-Attentäter wussten nicht, was sie tun, die waren einfach krank, dann verbauen wir uns die Möglichkeit, zu fragen, wie es überhaupt dazu kam, dass diese jungen, gut gebildeten Männer Anschläge planten. Eine mögliche Antwort drauf könnte ja sein, dass das Verhältnis zwischen dem Westen und der Peripherie der westlichen Gesellschaft in den letzten 200 Jahren ein extremes Gefälle war, ein Verhältnis der Ausbeutung.

derStandard.at: Ist das nicht auch eine einfache Erklärung?
Schmid: Es ist nur ein Aspekt einer Erklärung, aber kein unwichtiger. Denn wir sollten uns im Westen dafür sensibilisieren, dass der islamische Terrorismus nicht nur ein äußeres Ereignis irgendwelcher Verrückten ist. Es gibt durchaus rationale Zusammenhänge, die natürlich nicht zwangsläufig zu einem Anschlag führen. Aber sie sollten uns nachdenken lassen. Wir verbauen uns die Möglichkeit, angemessener damit umzugehen, wenn wir sagen, das sind alles Verrückte. Wir sollten offen und auch selbstkritisch diskutieren.

derStandard.at: Sie sagen, man soll von FundamentalistInnen lernen. Was denn?
Schmid: Lernen können wir bestenfalls im negativen Sinne: Was passiert, wenn Menschen der Versuchung erliegen, die alltäglich auf uns einstürzende Komplexität der Gesellschaftsentwicklung auszublenden und zu sagen: „Ich habe es satt." Dann delegieren diese Menschen die Vertretung ihrer Interessen an die Wortführer: Nicht mehr ich agiere selbst, sondern beispielsweise der FPÖ-Chef soll in meinem Sinne handeln. Das ist die große Gefahr - dass dieser Populismus die Menschen zunächst zwar scheinbar politisiert, aber bei genauerem Hinsehen eigentlich entpolitisiert. Sie ziehen sich zurück. Die Menschen sind zunehmend überfordert. Da ist die Bildungspolitik gefragt. Dort wird aber massiv gespart.

derStandard.at: Auf den Punkt gebracht: Spart die Regierung bei der Bildung, dann stärkt sie die parteipolitische Konkurrenz von Rechts?
Schmid: Sagen wir so: Die Chancen der Menschen, Entwicklungen zu begreifen und sich aktiv einzubringen, sind gesunken. Und, das hat viel damit zu tun, dass Bildungspolitik nicht auf Platz eins der Agenda steht.

derStandard.at: Ist die Gesellschaft komplexer, als wir es aushalten können?
Schmid: Viele würden das unterschreiben, ja. Die Schwierigkeit besteht darin, diesen Menschen zu erklären, dass es keine Alternative gibt, wir können aus dieser Entwicklung nicht aussteigen. Natürlich kann der oder die Einzelne für sich entscheiden, sich zurückzuziehen, und das ist auch ein legitimes Verhalten. Bedenklich wird es, wenn das größere Gruppen von Menschen tun. Demokratie muss daran interessiert sein, möglichst viele Bürger und Bürgerinnen im Prozess der öffentlichen Diskussion zu halten. Bildungspolitik ist keine Garantie, aber sie ist eine Möglichkeit, wenn wir nicht in eine scharfe Konfrontation geraten wollen - eine Konfrontation einerseits zwischen den politischen und gesellschaftlichen Elite und andererseits der steigenden Zahl von Menschen, die sich „ausklinken". Wenn es dazu in größerem Umfang kommt, wird es sehr schwierig.

derStandard.at: Alte Wertemuster wie Religion, traditionelle Familie erodieren, manche kommen damit nicht zurecht. Wie kann Bildung da helfen?
Schmid: Ja, die Emanzipation von alten Orientierungsmustern impliziert immer Freiheit, aber auch Freisetzung. Wir müssen heute über vieles selbst bestimmen, was uns früher durch Tradition vorgegeben war. „Nie waren wir so allein wie in der Moderne", sagt der Politikwissenschafter Thomas Meyer sinngemäß. Und das überfordert viele Menschen. Aber das können wir den Menschen nicht nehmen, diese Einsamkeitserfahrung, dieses Überfordertsein - wir können sie nur so gut wie möglich durch Bildung darauf vorbereiten, diese Situation auszuhalten, und ihr soziales Umfeld möglichst kreativ zu gestalten.

derStandard.at: Sie bezeichnen Islamophobe als FundamentalistInnen. Wo ist denn hier das Fundament, auf das man sich bezieht? Das Gemeinsame beschränkt sich doch auf eine Abwehr.
Schmid: Man verabsolutiert die eigenen Interessen. Das ist wesentlich: Eine multikulturelle Gesellschaft bedeutet ja nicht nur, dass die „Eingeborenen" sich mit den Zugewanderten kulturell auseinandersetzen, sondern auch, dass sie sich überlegen müssen, wie sie den Zugewanderten Möglichkeiten der Mitbestimmung geben, Möglichkeiten, ihre Interessen durchzusetzen.

derStandard.at: Terrorismusbekämpfung steht wieder hoch im Kurs. KritikerInnen sagen, die Demokratie wolle sich vor Angriffen schützen, gefährde sich aber selbst - Stichwort Vorratsdatenspeicherung, Videoüberwachung, Fluggastdatenspeicherung.
Schmid: Ich glaube, es wird zu viel Politik mit der Angst vor Terrorismus gemacht. Die Gefahr, dass Bürgerrechte eingeschränkt werden, ist real. Man wappnet sich vorauseilend gegen Gefährdungen, die aber in dieser Form bislang nicht eingetreten sind. Die Sorge vor Fundamentalisten, die vom Wort zur Tat übergehen, sollte man dabei nicht klein reden. Aber alle Akteure sollten diesen Bereich genau im Auge behalten, weil die Sicherung unserer Grundrechte mindestens genauso stark über unsere Zukunft entscheidet wie die Sicherung des Verfassungsstaats und der Schutz vor Attentaten.
(Maria Sterkl, derStandard.at, 27.6.2011)


HARALD SCHMID
ist Politikwissenschaftler und Zeithistoriker in Hamburg, Lehrbeauftragter an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Autor und Mit-Herausgeber diverser Bücher, u.a. Mit-Herausgeber des „Jahrbuchs für Politik und Geschichte" (Franz-Steiner-Verlag, Stuttgart)

Friday, June 25, 2010

EDUCATION ... an indispensable part of development&prosperity

Hello everybody,

I just came across this article and and it makes me furious to read about radicals who forbid girls to go to school!!!



http://www.ft.com/cms/s/0/bdb1da36-4df1-11df-b437-00144feab49a.html


Secret girls schools emerge in Afghanistan

By Matthew Green and Kate Holt in Kandahar
Published: June 25 2010 08:24 | Last updated: June 25 2010 08:24


Hidden in the maze of mud-walled alleys in the Loy Wiyala district of Kandahar, Amina, 16, is taking her first, secretive steps towards becoming a teacher.
Banned by her father Abdul from making the short walk to school, she uses a clandestine classroom to impart her smattering of knowledge to younger sisters poring over textbooks scattered across a rug.

This is not a tale of a conservative parent depriving his daughter of an education, but an Afghan family braving the risk of Taliban violence to give their girls the chance to learn.
Abdul is one of a number of anxious fathers who have set up underground schools to allow his daughters to continue studying in defiance of an escalating campaign of insurgent attacks designed to thwart a major Nato operation to secure the city.
“I went to school in Kandahar city for a while, but now we are too scared,” said Amina. “I think it is important that we all learn as much as we can at home until the situation for us improves. I want to be a teacher one day and go to teacher training college.”
Gains in promoting female education, which was banned under the Taliban, have often been cited by Western politicians seeking to buoy support for the nine-year war among increasingly sceptical publics. But some of the initial progress has been eroded by a surge in violence, particularly in the south.
Audio slideshow: Kandahar’s secret schools
Hear photographer Kate Holt’s account of how some Afghan families are protecting their daughters from insurgent attacks by setting up secret schools in their homes
Mr Abdul’s decision was a particularly brave one. The run-down Loy Wiyala neighbourhood is dotted with safe houses used by Taliban insurgents infiltrating the city from the nearby Arghandab District to stage suicide bombings. Haji Abdul Jabar, Arghandab’s governor, was killed in Kandahar this month in a remote-controlled bomb attack.
Officials in Kandahar say the number of families setting up home classrooms for girls in their extended families has grown with the level of violence, though it is impossible to obtain figures.
Girls are especially vulnerable to intimidation in southern Afghanistan, where insurgents have appealed to a conservative streak in the ethnic Pashtun community to advance their hard-line Islamist agenda. Teachers say several girls have been maimed in recent years by unknown attackers flinging acid in their faces.

“I stopped my daughters going to school because I was scared somebody would come and kill them,” Mr Abdul said. “Sometimes the threat comes from the Taliban, sometimes from kidnappers. There is no security.”
Men like Mr Abdul represent precisely the kind of progressive constituency that the US is aiming to rally in its campaign to turn a deeply ambivalent population away from the Taliban in Kandahar, the movement’s former capital and spiritual home.
Yet the fear pervading the streets shows how difficult it will be to convince people to place their faith in often ineffective Afghan security forces and a provincial administration hobbled by entrenched corruption and a chronic lack of capacity.
Although girls in white headscarves still throng institutions such as the Mirwais Mena Girls High School in the city, officials say growing numbers are staying at home due to intimidation and the threat of suicide bombings.

”Many people in Kandahar are now too scared to send their daughters to school,” said Rana Tarin, head of the women’s affairs department in the province.
According to official data, enrolment in state schools in Afghanistan increased to about 6m by the end of 2008, from 900,000 in 2001. Even though the Taliban banned education for girls, almost 20,000 girls are now enrolled in schools in Kandahar province – mostly in the city – compared to nearly 59,000 boys, according to Unicef.
But arson, rocket attacks and cases of schoolgirls being murdered on their way home have hit education in many areas. Unicef says an estimated 50-80 per cent of schools in southern Afghanistan have closed in the past two years.

An 18-year-old woman who teaches at an underground school for six girls in Kandahar city said her father, a teacher from eastern Afghanistan, was determined she attend class.
“My father told me that if I am too scared to go to school that I shouldn’t come home again. He believes that there is nothing that should stop me from having an education,” she said. “Everyone here is scared. Things have got much worse recently because nobody is sure who is in control.”

Thursday, June 24, 2010

European NUDES and American PRUDES

Just found this article on cnn.com  ;-))

http://edition.cnn.com/2010/TRAVEL/07/13/european.nudes/index.html?hpt=C2&fbid=S6Vh-ddQU2M

Wish you all a wonderful summer! Sunny greetings from wonderful VIENNA :-)

Thursday, June 17, 2010

Life back home...

First of all - Mercer's annual QUALITY OF LIVING survey was released last month and the winner is.... VIENNA!!!


I am actually proud of living the city with the highest life quality :-)  ...it's wonderful to be here in this comparatively small city in the middle of Europe ... a lively hub that offers so much entertainment, culture, green environment and nature, style, culinary delights, a diversity of people, arts, ...


The Hundertwasser House in Vienna :-)

*for Yachuan*


So, I look forward to meet YOU in my country ... feel free to contact me so that I can show you all around ;-))


Hm, two weeks ago I've been at home with my family for a few days and it was just sooo nice to do nothing, relax in the hammock under our cherry tree, read a good book, enjoy bbq, eat ice cream, go hiking, visit a museum, swim in the lake, have breakfast overlooking BRUCKlyn City, lotsa sunshine and well, just enjoying life!!



my mum, my brother Wolfi and my dad
below, my brother Alex sleeping in the hammock :-)
This is where we are at home - in the middle of Austria, Styria - the so called green heart of Austria!!


Last weekend, my friend from Germany - Tobi, contacted me that he spontaneously decided to surprise his girlfriend and take her to Vienna! It was a real nice weekend, the two had a great time in Vienna and for me it's always awesome to meet friends from all over the globe again after a long time...  and that is, how Tobi surprised two ladies!!
*thx for stopping by Tobi & Conny*


Hm, tomorrow Friday my mum will come to visit me for a couple of days and I am really looking forward to this :-))

I wish you all a great weekend!!