Friday, April 26, 2013

Belo Monte Staudamm-Bau im Amazonas

Interessanter Artikel aus dem heutigen "Standard":
"Brasilien wirft die Demokratie auf den Müll"

http://derstandard.at/1363709286896/Brasilien-wirft-die-Demokratie-auf-den-Muell
von Julia Schilly, 26. April 2013, 15:09

Der Bau des Belo-Monte-Staudamms bringe Armut, sexuelle Gewalt und Zustände wie in der Militärdiktatur, berichten zwei Aktivistinnen


Der Bau des international heftig kritisierten Belo-Monte-Staudamms ist weiterhin im vollen Gange. Die brasilianische Regierung scheint auf eine Politik der vollendeten Tatsachen zu setzen: Denn obwohl noch zahlreiche Gerichtsverfahren laufen, ist bereits fast ein Drittel der Bauarbeiten des 11-Gigawatt-Kraftwerks realisiert.

Bei einer Pressekonferenz am Freitag in Wien berichteten zwei Aktivistinnen gemeinsam mit der grünen Europaabgeordneten Ulrike Lunacek von der aktuellen Situation vor Ort. "Wir haben eine Situation, die wir in der Zeit der Militärdiktatur (1964-1985, Anm.) erlebt haben. Der brasilianische  Staat hat die Demokratie auf den Müll geworfen", sagt Verena  Glass von der NGO "Movimento Xingu Vivo para Sempre".


Sexuelle Gewalt nimmt zu

So lebten vor einigen Jahren in Altamira im brasilianischen Bundesstaat Pará rund 100.000 Menschen. Im Zuge der Bauarbeiten seien innerhalb kurzer Zeit 50.000 weitere hinzugekommen. Seither habe etwa die Zahl der Sexualverbrechen gegen Frauen und Kinder drastisch zugenommen, berichtet Glass.


Zudem erfahre die Aktivistin immer wieder von sklavenähnlichen Bedingungen, unter denen Frauen, darunter auch Minderjährige, zur Prostitution gezwungen werden. Zuletzt habe sie ein 16-jähriges Mädchen betreut, das zwangsprostituiert wurde.

Prekäre Arbeitsbedingungen und Bespitzelung

Die Folgen würde aber die gesamte Bevölkerung von Altamira spüren: Bildungseinrichtungen und Gesundheitssystem seien überlaufen, die Preise in allen Bereichen stark gestiegen. Zudem seien auch die Arbeitsbedingungen auf den Baustellen prekär, betont Glass: "Die Arbeitsrechte werden nicht respektiert." Die Arbeiter haben schon mit Streik und Protesten dagegen reagiert, allerdings wurden diese von der Polizei stets niedergeschlagen.
Die brasilianische Regierung hat als Reaktion auf die aktuelle Situation in Altamira eine Sicherheitsgruppe entsandt. Um Proteste bereits im Keim zu ersticken, greife die Regierung unter anderem zum Mittel der Bespitzelung. Auch Verena Glass berichtet, dass in ihrer NGO unlängst ein Spionagefall bekannt wurde.

Rechte der Indigenen werden missachtet

Helena Palmquist arbeitet in der Bundesstaatsanwaltschaft in Pará. Dabei handelt es sich um ein spezielles Instrument innerhalb der brasilianischen Justizstruktur. Die Mitarbeiter werden vom Staat bezahlt und sollen sich für die kollektiven Interessen der Bevölkerung einsetzen, speziell für die indigenen Völker und die Umwelt.
Palmquist kritisiert rund um Belo-Monte insbesondere die geplante Trockenlegung eines 100 Kilometern langen Abschnitts des Rio Xingu, der "Volta Grande" - übersetzt bedeutet das "Große Schlinge". Denn die Bewohner gelten nicht als Direkt-Betroffene des Projekts, da ihr Wohngebiet nicht überflutet wird und damit laut Regierung "intakt" bleibt. Viele Menschen leben in dieser Region jedoch von Fischerei. Insgesamt wohnen entlang des Rio Xingu, einem Zubringerfluß des Amazonas, rund 14.000 Angehörige indigener Völker.


Zehntägiger Baustopp

Da die brasilianische Regierung die gesetzlich verankerten Umweltauflagen nicht erfüllt hat, konnte die Bundesstaatsanwalt einen zehntägigen Baustopp erreichen. Dass es bisher nicht mehr rechtliche Konsequenzen gibt, erklärt sich Palmquist vor allem mit einer "engen Verflechtung" von Regierung und Norte Energia, dem Unternehmen, das hinter dem Projekt steht. Im Moment sind noch 17 Klagen anhängig.


Wurzeln der Staudammprojekte aus Zeiten der Militärdiktatur

Die Idee für die Errichtung von Staudämmen entlang des Amazonas geht in die Zeit der Militärdiktatur der 1970er-Jahren zurück. Das damalige Projekt wurde sowohl in Brasilien als auch international heftig kritisiert. Das führte dazu, dass die Weltbank ihre Unterstützung zurückzog, wodurch die Pläne vorerst einmal als gescheitert galten.



"Projekt wird Leben von Indigenen fordern"

Auch Ex-Präsident Lula da Silva hatte sich vor seiner Wahl noch dagegen ausgesprochen. Doch im Amt machte er das gigantische Staudammprojekt unter dem neuen Namen "Belo Monte" zu einem der zentralen Punkte seines "Programms zur Beschleunigung des Wachstums".

Die groß angelegten Bauarbeiten sind mittlerweile selbst zum Zeichen des Wachstums geworden: Brasilien kann Belo Monte ohne finanzielle Hilfe von außen umsetzen. Auch die Unterstützung der Weltbank ist nicht mehr nötig. Weil es dabei auch um das Image geht, hat der Staudamm für die amtierende Präsidentin Dilma Rousseff ebenfalls oberste Priorität. "Sie will das Projekt mit aller Macht durchsetzen, auch wenn es das Leben des letzten Indigenen fordern wird", sagt Verena Glass.


Zu diesem Zweck werde falsche Propaganda verbreitet, betont Palmquist. So heiße es zum Beispiel immer wieder, dass ohne den Bau des Staudamms irgendwann die Lichter ausgehen würden. Und rein wirtschaftlich seien sogar die Fußball-WM im kommenden Jahr und Olympia 2016 in Rio de Janeiro gefährdet, wenn Belo Monte nicht gebaut werde.



Lunacek: "EU macht sich unglaubwürdig"

Das widerspreche den Tatsachen, betont EU-Abgeordnete Ulrike Lunacek im Rahmen der Pressekonferenz. Allein durch Maßnahmen der Energieeffizienz könnten 40 Prozent jenes Stroms eingespart werden, der in Brasilien bis 2020 angeblich produziert werden müsse. Das belege zum Beispiel eine Studie des WWF.
Die Politikerin kritisierte zudem, dass die Verantwortung für Belo Monte allein der brasilianischen Regierung übertragen werde: "Die EU macht sich mit dieser Außenpolitik, die die EU-Entwicklungspolitik konterkariert, nicht nur unglaubwürdig, sondern sie trägt auch dazu bei, dass Amazonien als Supermarkt für nationale wie internationale Konzerninteressen missbraucht wird."

Keine Gesprächsbereitschaft von Andritz

Auch die österreichische Firma Andritz ist mit einer Auftragshöhe von etwa 330 Millionen €uro an dem Projekt beteiligt und liefert Turbinen und Generatoren. Einladungen zu Diskussionen und Pressegesprächen haben Vertreter bislang abgelehnt. Auch eine Teilnahme an einer Diskussion am Samstag, 27. April im Zentrum für Internationale Entwicklung, wurde abgelehnt.
(Julia Schilly, derStandard.at, 26.4.2013)



Film- und Diskussionsabend mit Gästen aus Brasilien

Das Staudammprojekt Belo Monte: Alles rechtens!?

Samstag, 27. April, 19-21 Uhr

C3 - Zentrum für Internationale Entwicklung,
Sensengasse 3, Wien
Eintritt frei

Monday, April 15, 2013

Überraschender Besuch DAHEIM

Nachdem das 48h-Rennen "Mensch gegen Maschine" von Wien nach Paris (bei dem ich als Betreuerin im Team der Radfahrer dabei gewesen waere) in seiner ursprünglichen Form abgesagt wurde, hab ich jetzt ganz unerwartet aber umso erfreulicherweise einige Tage daheim verbracht :))

Das Wetter war mir hold und ich hab schon eine schöne erste FrühlingsSonnenBräune abbekommen.
Frühlingsausflug nach Pitten, an die Hohe Wand und nach Maria Schutz am Semmering auf a poa gscheite Klosterkrapfen vom Kirchenwirt :)

  *Kraxelpartie*

Frühlingskräutersalat frisch aus Oma's Garten!

Wednesday, April 3, 2013

Historic EDINBURGH

Edinburgh Castle

The weather was surprisingly friendly during my short visit in Scotland during my Easter break. 
The most challenging aspect was definitly the Scottish accent ... at the beginning I wasn't quite sure whether people were talking in English language to me *lol*

The Scott monument.



climbing Calton Hill ... Edinburgh's acropolis ;)


 on top of Arthur's seat ... looking over Edinburgh


 Grassmarket in downtown :)


The Scott monument



 delicious Scottish salmon


adventurous window shopping :))

 Eating authentic Haggies in a traditional pub: blood cake, heart liver and lung in a sheep's stomach ... what an interesting combination!!

Loch Lomond and Stirling

Good morning in Balloch @ Loch Lomond...


 scenic train rides through the Scottish Highlands ... must be amazing in real springtime when everything is blossoming :)


after an adventurous hitchhiking-train-trip I arrive in Stirling ... famous for the battle led by William Wallace to defend Scotland against the English

Cupcake for Breakfast *loving it*

Stirling Bridge - the English lost this battle in 1297 although they were a lot more soldiers, due to the marshes surrounding this area where their horses got stuck!



Allegedly, the sword of William Wallace who was played by Mel Gibson in the famous movie BRAVEHEART!
(c) Photo from Wikipedia to get a better idea of the scenery around Stirling.

springtime is approaching ... slowly but surely ;)

Happy Easter!

GLASGOW

After a tasty breakfast in Glasgow's pedestrian area, I wander around in town and find a hidden marvel: a beautiful synagoge!


University of Glasgow

Gallery of Modern Art

These colorful creatures seem familiar to you?
The French sculptor, painter, and film maker Niki de Saint Phalle also created the figures in the pond next to Centre Pompidou in Paris :)



*street art*

Glasgow Green

Glasgow Cathedral

David Livingstone, who became famous for exploring Africa, was Scottish (1813-1873).

in front of Glasgow City Hall...