Thursday, July 30, 2009

Landleben in Ecuador!

Nach einer abenteuerlichen Autopanne mit Pepes Kleinlaster -

der Motor des 30-Jahre alten Wagens ist natuerlich ueberhitzt und der Plan von Pepe, Wasser in den Kuehler zu lehren, wáhrend der Motor laeuft, die Fahrerkabine aber nach vornueber geklappt ist, ging auch nicht ganz auf!!!
Mit Hilfe einiger Ecuadorianer und nach einigem Anschieben in alle moeglichen Richtungen hat schliesslich wieder alles prima funktioniert :-)
- sind wir schliesslich in Daule angekommen!

Hier, im kleinen Doerfchen Daule bin ich nun fuer 2 Wochen und mache beim Projekt ZIRKUSSCHULE mit!!
Ein oesterreischischer "padre" (Pfarrer) kam vor etwa 20 Jahren hierher und hat bereits zwei Schulen aufgebaut, eine Krankenstation und ein Altenheim - wo auch ich waehrend dieser beiden Wochen untergebracht bin.
Ausserdem sind noch sechs Besucher aus Oesterreich hier. Regina ist Paedagogin und leitet das Zirkusprojekt. Sie ist gemeinsam mit ihrem Mann Norbet schon Anfang Juli nach Ecuador gekommen und hat auf der Baustelle mitgeholfen, um die Schule weiter aufzubauen. Peter und Barbara sind etwa in meinem Alter und dann sind noch Gregor und Heiner die vom Vikariat Wien die "Kirche vertreten".

Das Klima ist (obwohl Winter ist) sehr heiss mit hoher Luftfeuchte. Dafuer ist aber auch alles schoen gruen, es ist alles voller REISFELDER, Bananenpalmen und gestern sind Peter und ich durch den Río Daule bis zu einer Insel ruebergeschwommen :-))
Auf den ersten Blick einfach unglaublich: die Menschen hier sind so arm, dass sie sich im Fluss waschen und natuerlich wird auch die Waesche dort gereinigt.

In meinem Bett schlaeft´s sich wie in einem Himmelbett da von oben so ein tolles Moskitonetz rund um die Matratze gespannt ist (Fotos kommen in Baelde)!
Weiters wimmelt es nur so vor Strassenhunden und Schweinen die herumstreunen und nach Essbarem suchen.
Viele Menschen hier leben in einfachen Bambushuetten (auf Pfaehlern im Reisfeld) und wer sich Ziegeln leisten kann ist schon ganz gut dabei...
Es gibt also zu JEDEM Essen REIS und KochBANANEN dazu - die Ecuadorianer sind da so kreativ, das ist richtig unglaublich. Am Abend kommen die Kroeten und Geckos aus ihren Verstecken und fressen einige der tausenden M0skitos!

Hm...que más... das Leben ist also wirklich sehr einfach hier aber es ist einfach grossartig zu sehen, welchen Spass die Leute trotzdem haben, wie froehlich sie sind und mit wie wenig sie auskommen und zufrieden sind.
Ganz besonders interessant ist es fuer mich zu sehen, wie die anderen Europaer mit denen ich hier bin, zurechtkommen. Ins Wasser des Rio Daule wollte zum Beispiel nur Peter mitkommen. Auch das Essen von den Standeln (wo es natuerlich am Besten schmeckt) trauen sie sich nicht wirklich zu probieren weil es natuerlich nicht so nobel angerichtet ist wie im Restaurant...
Ueber die Strassen (die halt mehr aus Schlagloechern und Schotter bestehen als aus Asphalt) unterhalten sie sich bei jeder Fahrt in die Schule auf´s Neue :-) Dass man sich hier nicht angurtet - weil ja die Gurte fehlen bei den 30-Jahre (und mehr) alten Autos, nicht blinkt sondern einfach die Hand rausstreckt oder hupt, etc. koennen sie fast nicht fassen ;-)
Dass man hier schwitzt und vom Staub einfach automatisch dauernd dreckig ist, ist normalo!
Wer von euch schon in Lateinamerika war weiss es ja - that´s life here ... und wer nicht, kann sich schonmal mental darauf einstellen - so ist das Leben am Land - fernab der groesseren Staedte...und fuer mich ist es sehr interessant, ich geniesse meine Zeit hier - auch wenn das natuerlich bedeutet, auf Schwarzbrot, heisses Wasser zum Duschen (damit das Shampoo auch wieder gscheit rausgeht), Klimaanlage, und jeglichen anderen "Luxus" (jaja, man wird bescheiden), verzichten zu muessen!

1 comment:

  1. Das hoert sich ja echt nach einer real-life experience an, die man so schnell nicht mehr vergisst, wahrscheinlich nie :). Geniess die restliche Zeit noch!

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