Euro-Blues

Der Frühling will heuer nicht so richtig in Europa einziehen. Es ist frostig kalt, trüb, stürmisch. Es regnet und als ich heute morgen meinen Vorhang aufzog hat es schon ein paar Millimeter geschneit :(
Erstaunlich, wie sehr das Wetter unser persönliches Stimmungsbarometer beeinflussen kann.

Europäische Nachrichtenmagazine zu verfolgen trägt auch nicht gerade zu einem Stimmungshoch bei: Krise hier und Krise da, Korruption, Schulden steigen, Geldwerte sinken, Arbeitslosenzahlen steigen...

Hier in London - ein enormes Kaliber von Stadt - mache ich eine interessante Beobachtung: diese Metropole ist voller Leute und doch ist jeder alleine. 

Ich habe so viele Leute gesehen, die alleine sind. 

Ich habe mit einigen gesprochen, die lediglich ihre Arbeit hier haben und ein paar Bekannte. 

Es sei schwierig, sagen sie, Leute kennenzulernen. 
Viele greifen dann auf die unendlichen Weiten des Internet zu, um Menschen zu treffen. 

Sehr merkwürdig und - wie ich finde - etwas bedenklich, dass so Viele nur noch in ihr Smartphone glotzen und keine Blicke mehr für das Rundherum haben. Sehr merkwürdig und traurig, dass man unfähig ist in einer Stadt voller Menschen jemand kennenzulernen (und die, die es versuchen komisch angeschaut werden, wenn sie sich eventuell wo dazugesellen möchten), aber die ganz fleißig sind im Posten, Twittern, Chatten und Liken. 

Ich persönlich bin jedenfalls nach wie vor fest entschlossen, es mal wieder ein bisschen anders als der gemeine Mainstream zu machen und irgendwann muss ja auch der Fühling mal ankommen und dann geht wohl alles wieder viel leichter.
Das wundervolle Osterpackerl meiner Familie hat schon dazu beigetragen, dass mein Endorphinspiegel steigt ... so viele leckere Schmankerl aus der Heimat, frühlingshafte Deko, Naschereien und selbstgemachte Köstlichkeiten...

*DANKESCHÖN Mama, Papa, Alex und Wolfi*