Wednesday, October 27, 2010

University Life in the UK

VARIETY IS THE SPICE OF LIFE

...ein Zitat von Scott - meinem Professor fuer "Theorien der Internationalen Beziehungen und europäischen Studien"
Find ich ja schon mal toll ... dass man die Profs hier aber mit dem Vornamen anspricht ist doch etwas gewöhnungsbedürftig - von wegen Professor und Doktor - David, der Studiengangsleiter hat ein Mail zirkulieren lassen indem er ausdrücklich darum bittet, ihn nicht mit Mr Galbreath anzusprechen :-))

 Generell ist die "kulturelle Umstellung" überraschenderweise doch beträchtlich: man sagt hier ständig "sorry" - so tut es mir also leid, wenn jemand anders warten muss seine Wasserflasche aufzufüllen weil ich etwa grade da bin - und als erstes da war, bevor die andere Person überhaupt aufgedaucht ist. Mir tut es auch leid, wenn ich im Supermarkt stehen bleib und ein Produkt aus dem Regal nehm - dann müssen die andern nämlich an mir vorbei gehen.
Oh, I see ... das is ein bissl schwierig zu beschreiben aber kommt doch mal selbst nach England und dann werdet's hören, wie oft man das Wörtchen sorry hier so sagt pro Stunde :-))
 Anstatt "thanks" verwenden die Briten gerne CHEERS ... was man traditionell für unser "Prost" zum Anstoßen verwendet ;-)

Was ich im schönen England allerdings überhaupt nicht aushalte und  was mich täglich fast "zur Weißglut" bringt ist das Schlange stehen "to queue up"!! Oh Mann, immer und überall wird gewartet - ob das eine 50 Meter lange Schlange an der Bushaltestelle ist, eine nicht enden wollende Menschenmasse in der Cafetería, Leute vorm Bankomat oder nachts beim Taxistand ... einfach unglaublich, unglaublich!! Und die lieben Leutchen hier regt das nichtmal auf. Ja, die bemerken das gar nicht mehr ... daily life!

Was ich allerdings sehr bewundere an den Engländern ist ihre Strandbekleidung bei Temperaturen um die 13°C. Die laufen da mit kurzer Hose, Flip Flops und Tops rum ... man glaubt manchmal echt man ist im falschen Film. 
Ansonsten ist der Kleidungsstil hier grotesk - laut einer deutschen online Enzyklopädie: das Komische mit dem Grauslichen verbindend ...

Anyways, ich wollte eigentlich über das Campus-Leben hier berichten und das ist wirklich gänzlich anders als ich das von Österreich bzw. dem IMC Krems kenne:
Die Uni ist also auf einem Hügel (zu Fuss etwa 45min, mit dem Bus 15min) gleich östlich von Bath. Es ist quasi wie eine eigene kleine Stadt denn dort gibt's alles:
wir haben Restaurant, Cafés, ein Post Office, eine Bank, einen Arzt und Medical Center, ein Reisebüro, einen Buchladen, einen Supermarkt, einen asiatischen Supermarkt *my favourite*, eine 5-stöckige Bibliothek mit über 1.000 PCs die 24 Stunden 7 Tage die Woche une 365 Tage im Jahr geöffnet ist, eine "Post-Graduate-Areas" die wie Wohnzimmer eingerichtet sind, ein riesiges Sportzentrum mit zweiSwimmingpools, Fitnesscenter, Sportplätzen,etc. in dem man zig Sportarten ausüben kann, eine Kapelle, Wohnungen (vor allem für die unteren Semester), lange Spazierwege, einen kleinen See mit großer Wiese, Ausgeh-Lokale und Clubs, etc.

Die Organisation ist auch spitze hier.
Um meine Student-ID zu erhalten, bin ich in die Bibliothek - dort hat man via PC-Kamera ein Bild von sich selbst gemacht (3 Versuche nett zu lächeln!) und 3 Minuten später konnte man das Plastikkärtchen samt praktischem Ausweistäschchen am Info-Desk abholen ... das nenn ich Organisation!! :-)
Wir können mit den Lehrenden jederzeit in Kontakt treten, Antwort auf eine E-Mail hat man normalerweise binnen weniger Stunden. Außerdem haben die meisten eine "open-door policy", man kann im Büro vorbeischauen, auf einen Plausch vorbeikommen. Es gibt ein eigenes "Kommunikationsoffice" für uns 50 Euromasterstudenten + ein paar vom Vorjahr und das läuft alles wie am Schnürchen :-)
Auch Events werden für/mit unsern/m Studiengang organisiert -  die sogenannte "Introduction Week" war voll von activities, Empfängen, Welcome Parties. Am Montag war "Skittles" im Pub ... etwa wie Kegeln bei uns und auch zu Weihnachten gibt's angeblich ein X-mas Dinner ...

Hier sind 16.000 Studenten aus angeblich über 160 Ländern fleißig am Werk :-) Meine 50 Euromaster-Kollegen kommen aus 26 Ländern der ganzen Welt und haben die unterschiedlichsten "backgrounds"!
Ich belege hier an der University of Bath fünf Kurse:
  • European Policies and Policy Making
  • Contemporary European Politics
  • Concepts and Theories of International Relations and Contemporary European Studies
  • Power, World Order and Institutions
  • International Security

Meine Professoren kommen aus England, USA, Schweden, Italien, Frankreich, Deutschland, ... und es ist natürlich interessant, deren Unterrichtsstile zu vergleichen :-)
Wir haben immer wieder Gastlektoren und in Seminaren halten wir Studenten selbst in Gruppen Präsentationen und diskutieren anschließend unsere eigenen Meinungen. So bleibts immer spannend und die Vorlesungen vergehen wie im Flug! Wir werden so oft um unsere eigene Meinung gefragt, animiert selbst kritisch nachzudenken, daran erinnert dass das was wir in Büchern lesen nicht die absolute Wahrheit ist sondern die Ansicht des Autors, angehalten alles zu hinterfragen, kritisch zu beurteilen, unsere eigenen Konzepte anders zu sehen. Ständig wird betont, dass das was wir in der Vorlesung hören nur ein Vorschlag ist, eine Sichtweise und wir diese herausfordern sollen, kontern sollen!
Klingt ja irgendwie logisch aber für mich ist das - nun so "praktisch zu erfahren" schon recht neu.  Am IMC Krems ging's ja um "Business" und es war toll, direkt von Leuten aus der Wirtschaft Praxisrelevantes zu lernen. Aber: natuerlich wird man da weniger um die eigene Meinung gefragt weil die Hin- und Herrschaft ja von sich selbst ueberzeugt sind und das was sie machen  ist nun mal "the best", das wollen sie uns also auch lehren. Man bueffelt, was man in der  Powerpoint Praesentation stehen hat aber hinterfragt nicht wirklich.

Tja, in "Social Sciences" laeufts also ein bissl anders (siehe auch Blogeintrag Back at Uni)!

Manchmal hab ich dann fast das Gefühl - je mehr ich lerne umso weniger weiß ich ....  
*the more I learn, the less I know* ?!

Aber, im Allgemeinen ist es toll, auf so viel Neues draufzukommen - diese "Aha-Effekte", das Gefühl wenn sich plötzlich ein Knoten löst, wenn wo eine Tür aufgeht ;-))

Bin auf alle Fälle total zufrieden mit meiner Entscheidung, in England zu studieren und hab das Gefühl, schon in dieser kurzen Zeit enorm viel dazugelernt zu haben!

Fortsetzung folgt ...





Nights out in the PUBS during Introduction Week ;-))







2 comments:

  1. 很開心看到你的英國大學新生活~加油~~by Jerry

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  2. 你好Jerry!謝謝 - 對,我在英國大學高興...不過也很忙的!!

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