Wednesday, April 25, 2012

Brasília – Besuch in der Hauptstadt

Ziemlich spontan, hab ich mich vorigen Donnerstag entschlossen nach Brasília zu fliegen. Am 21. April 1960 war die Planstadt eröffnet worden und so jährte sich das Geburtstagsjubiläum der brasilianischen Hauptstadt am Samstag zum 62. Mal.

Am Freitag ging’s gleich nach der Arbeit los nach Salvador und in der Früh war Abflug. Ich hatte einen Fensterplatz und konnte somit Bahia aus der Vogelperspektive erleben. Der Rio São Francisco zieht sich wie ein Band durch den (derzeit) relativ trockenen Bundesstaat. Vor der Landung flogen wir so über die Hauptstadt Brasiliens drüber, dass man genau die Form des Flugzeuges, in der die Stadt gebaut wurde, erkennen konnte. Jaaa - die Stadt ist tatsächlich in der Form eines Flugzeuges gebaut ... das kann man aber nur von der Vogelperspektive aus sehen!!
Es war sehr eindrucksvoll, den Nationalkongress, das Theater, das Stadion welches gerade für die Fußball-WM 2014 gebaut wird, den riesigen Stadtpark und die schöne weiße Juscelino-Kubitschek-Brücke von oben zu betrachten!

Um 11 Uhr Vormittag hat es angenehme 27°C und Sonnenschein, ich warte auf mein Gepäck und komme mit einer netten Braziliense ins Gespräch. Sie und ihr Freund nehmen mich mit und bringen mich bis zu Rodrigo’s Wohnung um mich dann doch im Stadtzentrum abzusetzen. Rodrigo, mein „Host“ für dieses Wochenende ist nämlich grad nicht zu Hause und auch telefonisch nicht zu erreichen. So verstaue ich meinen Rucksack unter dem Stiegenaufgang und los geht’s, jetzt wird erstmal Brasília entdeckt:

Im "Cockpit" ist der Sitz der Regierung – der Platz der drei Gewalten und dahinter oder davor, je nachdem von welcher Seite man’s betrachtet erstreckt sich sowas wie die National Mall in Washington DC – noch länger und breiter verläuft ein Grünstreifen einige Kilometer vorbei an Ministerien, der berühmten Catedral Metropolitana, dem Nationalmuseum, der Nationalbibliothek, dem Fernsehturm, dem Convention Center bis zum Monument des Juscelino Kubitschek de Oliveira. Während seiner Amtszeit als Präsident Brasiliens 1956 bis 1961 wurde Brasília in nur 41 Monaten erbaut und die Hauptstadt von Rio weiter ins Landesinnere hierher verlegt.

 Catedral Metropolitana

Congresso Nacional

looking towards the TV-tower
looking down from the TV-tower

construction of new stadium for 2014 Copa do Mundo


JK Ponte - Juscelino Kubitschek Bridge

Santuário Dom Bosco



Am Nachmittag ruft Rodrigo an und erklärt mir, wie ich denn nun wieder zu ihm komme. Das Bussystem ist ein bissl umständlich weil der Busbahnhof nämlich in der Mitte der Stadt ist und um von einem Ende zum andern zu kommen, muss man immer dort umsteigen weil die allermeisten Busse nicht quer durch die Stadt fahren wie sonst überall…

So habe ich gleich noch eine schöne abendliche Rundfahrt durch den Nordflügel der Flugzeugform und vorbei am künstlich angelegten See. Brasília ist so anders, als dieses Brasilien das ich bisher kenne … naja, also eigentlich nur einen Teil Bahia’s und vor fünf Jahren war ich mal in Rio. Die Straßen sind sehr breit und gut ausgebaut, eher wie in den USA und man hat gar keine Lust, zu Fuß zu gehen. Die Straßennamen bestehen lediglich aus Zahlen und Buchstaben, Quadras und Superqudras, Lots und Angaben zu Himmelsrichtungen. Außerdem ist hier erfreulicherweise nicht alles so vergittert und eingemauert wie etwa in Salvador. Es gibt sehr viel relativ saubere Grünfläche und die Apartments sind offen wie bei uns daheim, man sieht auf die Wiesen raus und die Spielplätze sind offen zugänglich. Also, auch europäisches Kleinstadt-Flair gibt’s in der brasilianischen Hauptstadt. Die Art der Centros Commercias ist genauso wie ich sie in den USA kennen gelernt habe und als ich dann Foodcourts gesehen habe kam ich mir vor wie damals in Singapur oder Phnom Penh.

Rodrigo hat wohl eine Vorliebe für’s „auswärts essen“. Als ich ihn gefragt hab, ob das nicht mit der Zeit teuer wird, meinte er nur achselzuckend neiin nein ;)) Und so kam es, dass ich mich an diesem Wochenende gar nicht mehr wie in Brasilien fühlte: Ein Fruchtsalat to go hier und ein Breakfast am Tresen da. Dann Quibe, Minipizzen und Pastéis zum Abendessen bei Habib’s – eine brasilianische Fastfood-Kette die sich auf arabisches Essen auf brasilianisch spezialisiert hat. Ein italienischer CesarSalad im Foodcourt und danach brasilianisches Acaí, später Nudeln bei Spoletti – dort kann man sich wie bei SubwaySandwiches seine eigene Kreation nach Belieben zusammenstellen.



Am Sonntagabend haben wir uns irgendeinen Nahkampf-Wettbewerb im Fernsehn angesehn … das ist sehr beliebt in Brasilien und die Jungs waren ganz begeistert. Sie haben mich fast angesteckt mit ihrem jugendlichen Elan … whiskytrinkend und ich will nicht wissen was-rauchend haben sie bei jedem Hieb mitgefiebert … aber wie gesagt nur fast angesteckt – ich bin nämlich eingeschlafen und hab mich ganz ungeniert auf’s Alter rausgeredet ;)

Herrlich, dieser jugendliche Enthusiasmus, diese Energie ... incredible - I didn't realize I'm getting that old - and that fast *aaargh*

Am Montag hat mir Rodrigo das „Anwesen“ der brasilianischen Präsidentin Dilma Roussef gezeigt. Mitten im Grünen und mit Blick auf den nahegelegenen See.
Dilma's Home ;))

Ministery of Justice 

Außerdem haben wir uns das blau glitzernde Sanatorium Dom Bosco angesehn und ich war im „Templo da Boa Vontad“ … ein wahrlich meditativer Ort …


... 7 chakras ...


Mit Rodrigo im Auto mitzufahren ist ein Riesenspaß und noch dazu ein echtes Erlebnis ... *niiiuuumm*
Brasília ist wohl die einzige Stadt Brasiliens in der die Autofahrer für Fußgänger tatsächlich ohne rote Ampel stehen bleiben!
 


Als ich um 11 Uhr abends wieder in SSA ankam, schlug mir schon die heiß-tropische Luft entgegen – juhuuu, ich bin wieder zu Hause :)  Bis sechs Uhr morgens schlaf ich bestens am Flughafen, obwohl ich dreimal träume dass ich überfallen werde is natürli nix passiert. Das einzige, was dann doch ein bissl an meinen Nerven zehrt ist, dass ich eineinhalb Stunden im Bus sitze um vom Flughafen zum 18-km entfernten Busbahnhof zu kommen. Anyways … that’s my beloved Bahia – welcome home ;-)




Es war ein herrliches Wochenende in Brasilien's Hauptstadt und mit Rodrigo als Host ein ganz spezielles Erlebnis ... vielleicht sogar ein bisschen verjüngend *ggg*
*enoiiii, mano*

Monday, April 16, 2012

Magic Bahia


Am Wochenende hat mich meine Freundin Naiara zu sich nach Hause eingeladen und es war ein wundervolles Erlebnis, zwei Tage lang an deren Leben teilzuhaben!

Die sind eine 9-köpfige Familie plus Schwiegersöhne und –töchter, Enkelkinder, Großeltern, etc. und dort ging's natürlich rund am Sonntag! Der Papa, ein Maurer und die Jungs werkten an Autos und Motorrädern rum und die Schwiegertochte machte der Mama Pediküre. Alle haben durcheinander gequatscht. Es gab superleckeres Essen und viel und sie haben mich einfach so herzlich aufgenommen als ob wir uns schon lange kennen ... obwohl ich die alle gestern zum ersten Mal gesehn hab. Sie wohnen am Land ohne direkte Nachbarn und dort muss nicht die Haustür dreimal verriegelt werden um sicher zu sein *tranquilo* Ohne Handyempfang und fließendem Wasser. Ich hab mir also Wasser aus einem Fass geschöpft und that's it!

Die Mädels haben mir eine professionelle Maniküre und Pediküre gemacht und ich meine Finger und Zehen sehen jetzt also suuuperschick aus, mit Design und allem drum und dran. Auch eine sehr hübsche Frisur hab ich bekommen und das einzige das fehlte, war das Brautkleid, wie Naiara und ihre Schwester Sandra scherzten *jaja, im ländlichen Brasilien geht das oft schnell*

Am Nachmittag sind wir zu sechst auf 2 Motorrädern zum Rio Paraguassú gefahren und waren schwimmen *yippie* Auch Samba de Roda tanzen haben sie mir beigebracht … oder zumindest versucht ;-)

Am Abend hab ich mich etwas länger mit verschiedenen Familienmitgliedern unterhalten und ganz viel über deren „Alltagsherausforderungen“ erfahren … unglaublich, welch Sorgen hinter der fröhlichen Stimmung zum Vorschein kamen …

Das ist nochmal eine andere Welt dort und man beginnt sich schon zu fragen, über was man sich als Durchschnittsösterreicherin überhaupt sorgt. Alles ist so anders hier in Bahia - und alles was für mich wichtig is bzw. mir Kopfzerbrechen bereitet erscheint plötzlich nicht mehr relevant angesichts der Tatsache, dass die Kinder hier nicht mal eine gscheite Grundschulausbildung bekommen, man heute nicht weiß, wie man überhaupt den Rest des Monats finanziell übersteht und es soziale Absicherung faktisch nicht gibt … die öffentlichen Krankenhäuser sind so schlecht, dass sich viele Leute in der Bevölkerung nicht mal hingehen trauen.

Es war ein abenteuerliches Wochenende und sooo interessant zu sehen wie Naiara und ihre Familie leben! Sie haben mich eingeladen, sie bald wieder zu besuchen. DANKESCHÖN für diese zwei wunderschönen Tage, Einladung angenommen, meine Lieben :-)


***OBRIGADA NAIARA & FAMILIA***


Tuesday, April 10, 2012

Wundertütenreise zu Ostern :-)

Reisen ohne Plan, ach wie herrlich!

 
Das Einzige, das ich wusste war dass ich am Gründonnerstag erstmal eine Nacht bei Freunden in Salvador übernachte. Da es an Bahia’s Küste immer über 30°C und Sonnenschein gibt, fiel mir das Packen nicht sehr schwer und naja, die Füllmenge meines Rucksacks ist auch äußerst begrenzt!
*eating Carne de Côco*

 
Lagoa de Abaeté - white sand, freshwater and jungle surrounding this beautiful place :)

 

 

 
Ich verbrachte abenteuerliche Osterfeiertage, habe neue Orte in und um Salvador kennengelernt, viel gelacht, gut gegessen und Insider-Tipps von einer Samba-de-Roda Expertin bekommen, die Gold wert sind *rsrsrsrrsss*
 
Außerdem in meiner österlichen Wundertüte:
 
  • Jazz Jam Session unter freiem Himmel im Komplex des Museum für Moderne Kunst – direkt am Meer, wundervoll relaxtes Ambiente, tolle Aussicht über die Bucht de Todos os Santos.

  • Lagoa de Abaeté – Süßwasserlagune mit weiße Sanddünen umgeben von grünem Dschungel ~ wunderschön!
  • Live Konzerte in Rio Vermelho, Sambashows und ich hab sogar selbst Gitarre gezupft ;)
  • Leckeres selbstgemachtes Osteressen abará, vatapá, feijoão doce, bolinhos de peixe e de camarão, coxinha de frango, quibe …
  • Hab mich mit zwei Capoeiristas angefreundet die mich gleich für die nächsten "happenings" in Salvador eingeladen haben ... das wird spannend!
  • Leuchtturm-FotoSession in Itapuã, ewig lange Strandspaziergänge zu Sonnenuntergang in Stella Maris, Caipirinhas mit ganz viel Limetten+Zucker und noch mehr Cachaça  ;)
  • stop-over in Santo Amaro ... eine Perle des ländlichen Recôncavo wo etwa der ursprüngliche "Samba de Roda" entstanden ist und darüber hinaus ist Santo Amaro ein Capoeira Hotspot!
 
... und vieles vieles mehr ...
 
 Bolinhos de queijo, peixe e camarão

 

 

 
 Photosession in Itapuã

 

 
Ostersonntag - wer es schafft, an diesem öligen Baumstamm raufzuklettern darf sich die Geschenke oben unter den Nagel reißen!

 

 
Ostermontag, 7:00 morgens im sonnigen Salvador mit nem Fruchtsalat to go!!
*what a wonderful day*


Wednesday, April 4, 2012

GoodBye AINI :(

Yesterday the day has come to say goodbye to Aini. I'm sad to see her leaving and realize at the same time that it's rather new for me to see a person that is close to me and with who I shared such fun adventures is going away ... because usually it's me who is leaving ...

But of course, Aini couldn't leave without a proper Farewell Party - thank you for making this possible SFB, muito obrigada for doing the delicious churrascaria and the oh so right conversation PR and muito obrigada for making this such a special night ~ gente!!

essential element of all parties in Brazil: SOUND-SYSTEM ;)














Aini you're a great person, I admire you for your dedication, honesty, motivation, tough fight and all the positive energy you bring to people around you!
*this is, what I call living without compromise*

Stay tuned and keep on going your way gal :-)
~ I miss you ~